Copywriter, Texter, Content-Redakteur: Who is who?

Du suchst nach einem:einer Texter:in, doch plötzlich fliegen dir Begriffe wie Copywriter oder Content-Redakteurin um die Ohren? Ich verrate dir die Unterschiede und zeige dir, wie du den:die Richtige für dein Projekt findest.

Was macht ein Copywriter?

Copy oder Content – das ist hier die Frage

Wenn du nicht zufällig Marketingprofi bist oder aus der Werbung kommst, hast du bis dato wahrscheinlich einfach nach Textern oder Texterinnen gesucht, wenn es darum ging, Texte für deine Website oder deinen Blog schreiben zu lassen, richtig? Das Problem an der Sache: Da es mittlerweile immer mehr selbst ernannte Texter:innen gibt, fallen die Resultate nicht selten – sagen wir mal – eher bescheiden aus. Daher macht es für Auftraggeber:innen durchaus Sinn, sich kurz mit den erforderlichen Qualifikationen zu beschäftigen und zu wissen, worauf bei der Auswahl geeigneter Freelancer:innen zu achten ist. Sehen wir uns also an, was es mit Copywriting und Content Writing auf sich hat und wann du eher einen:eine Copywriterin oder Content Redakteur:in beauftragen solltest.

Was versteht man unter Copywriting?

Copywriting ist der englische Begriff für das Verfassen von Werbetexten (engl. Copy = Werbetext). Als Texter in Werbeagenturen befassen sich Copywriter übrigens keineswegs „nur“ mit dem Texten von Slogans, Headlines oder Claims, sondern – wenn nicht sogar überwiegend – mit der Konzeption von Storyboards oder Kampagnen.

Mittlerweile sind Copywriter:innen jedoch schon lange nicht mehr nur in der klassischen Werbung zuhause, sondern bekleiden wesentliche Rollen im Online Marketing in Content Marketing Agenturen. Wer sich auf den Digi-Bereich spezialisiert hat, nennt sich manchmal auch Website-Copywriter:in und textet – Überraschung – primär für Websites.

 

Was macht ein:e Copywriter:in?

Copywriting ist eine sportliche Angelegenheit, denn es geht darum, Menschen zu einer Handlung zu bewegen (= engl. call to action). Im Online-Marketing ist das Ziel von Copywriting somit die (messbare) Conversion – daher hast du vielleicht schon mal die Bezeichnung Conversion-Copywriting gehört. Das muss übrigens nicht immer ein Verkauf oder eine Buchung sein – auch Newsletter-Anmeldungen, Klickraten (bei Google oder Facebook-Ads) oder Öffnungsraten (bei E-Mails) können als solche definiert sein. In den allermeisten Fällen geht es dabei ums Verkaufen von Produkten oder Dienstleistungen – klar. Für Freelance-Copywriter:innen sind daher fundierte Marketing-Skills unerlässlich.

Gute Copywriter:innen sind in der Lage, eine emotionale Verbindung mit ihren Leser.innen herzustellen und überzeugen mit rasiermesserscharfen Argumenten – in jedem Fall beherrschen sie das Werbewirkungsprinzip AIDA im Schlaf und wissen ganz genau, wie man

  • die Aufmerksamkeit der Leser:innen erregt (Attention)

  • Interesse weckt (Interest)

  • Begehrlichkeiten erzeugt (Desire)

  • und zum Kaufen animiert (Action)

Copywriter:innen haben also eineVielzahl an Aufgaben zu erfüllen – oder wie die großartige Daniela Rorig von textmatters so schön sagt:

„Texter, die für Kunden die Customer Journey planen, sind eierlegende Wollmilchsäue, die Kaffee kochen und zum Mond fliegen können.“

Copywriter:innen müssen also in jedem Fall die Zielgruppe ansprechen und überzeugen, je nach Qualität des Kunden-Briefings nicht selten aber auch die Zielgruppe erstmal identifizieren. (Note: „Eigentlich alle“ ist genauso wenig eine Zielgruppe wie „Frauen zwischen 18 und 120! 🤯) Die Spezialität von Copywriter:innen ist das Erstellen von Headlines, Slogans und Claims, die im Gedächtnis bleiben und den USP des Unternehmens auf den Punkt bringen. Darüber hinaus müssen Copywriter in der Lage sein, die Sprache ihrer Zielgruppe zu sprechen und die Inhalte entsprechend adaptieren.

Typische Copywriting-Formate sind unter anderem

  • Web-Copywriting (vor alle für die Königsdisziplin Landingpages und Salespages)

  • Newsletter-Copywriting

  • Social-Media-Copywriting

  • Ads-Copywriting

Kann jeder Copywriter werden?

Andere Frage: Können alle Menschen einen Marathon laufen? Wenn du gewillt bist, sehr hart und lange zu trainieren – vielleicht. Tatsächlich kannst du dir als Copywriter viele Dinge erarbeiten – Marketing-Skills zum Beispiel oder auch unterschiedliche Textformeln. Die – zumindest meines Erachtens – wichtigsten Qualitäten für Copywriter sind eher im Bereich der jeweiligen Persönlichkeit verankert: Empathie, außerordentliches Sprachgefühl und Sinn für Humor.

Die wichtigsten Skills für Copywriter

  • Empathie
  • Solide Marketing-Basics
  • Hervorragendes Sprachgefühl
  • Kreativität
  • Flexibilität
  • Gespür für Trends und gesellschaftliche Entwicklungen
  • Sinn für Humor

So kannst du Copywriting lernen

Du bist auf diesen Artikel gestoßen, weil du gerne Copywriter werden möchtest? Hier ein paar Tipps für deinen Einstieg:

1. Praktika: Ein Praktikum in einer Kreativagentur, Werbe- oder Digitalagentur ist eine super Möglichkeit für den Einstig. Du kannst somit mal Agenturluft schnuppern, verschiedene Bereiche kennenlernen und schauen, ob das Ganze was für dich ist.

2. Eigene Projekte starten: Mein persönlicher Lieblingstipp: Zum Ausprobieren eignet sich nichts so gut wie die eigene Website oder der eigene Blog. Auch für mich waren eigene Projekte wie mein Reiseblog oder meine erste Texter-Website meine wichtigsten Learnings – obwohl ich im Laufe meiner Selbstständigkeit rasch mit wirklich große Marken arbeiten durfte. An eigenen Projekten siehst du allerdings immer sofort, was funktioniert und was nicht, denn natürlich hast du deine Zugriffszahlen immer im Blick. Du kannst zum Beispiel bei deiner Kundenakquise mit Copywriting experimentieren, indem du unterschiedliche Landingpages oder Google Ads textest und schaust, was am besten funktioniert.

3. Online-Kurse und Bücher: Wenn du kein einschlägiges Studium oder eine Ausbildung absolviert hast und als Quereinsteiger durchstarten möchtest, musst du dir relevante Marketing-Grundlagen und Schreibtechniken selber beibringen. Ein paar Empfehlungen:

  • das Buch „Texten können“ von Daniela Rorig
  • das Programm Copy Posse von Alex Cattoni (allerdings nur auf englisch)
  • das Buch „Building a StoryBrand“ von Donald Miller

Und: Wie beim eingangs erwähnten Marathon gilt auch in Sachen Copwriting: Üben, üben, üben. Der „Schreibmuskel“ lässt sich tatsächlich trainieren – genau so wie dein Sixpack. 😜

Und: Check mal meine KOI Academy. Hier wird es nämlich bald nützliche Vorlagen und Kurse zum Thema Copywriting und Content Marketing geben.

 

Copy für die Conversion, Content für Google? In der Praxis gibt es dann doch ganz schön viele Überschneidungen. 

Was macht ein Content-Writer? 

Informieren, unterhalten, Vertrauen aufbauen: Beim Content Writing geht es darum, auf Basis der jeweiligen Content-Strategie nützliche Inhalte (= engl. Content) wie Blogartikel, EBooks oder Ratgeber aufzubereiten. Große Unternehmen beschäftigen immer öfter Content Writer oder Content-Redakteur:innen in Festanstellung, die sich dann beispielsweise um den Corporate Blog (Unternehmensblog) kümmern, Interviews führen und Artikel schreiben. In dieser Konstellation arbeiten sie meist eng mit SEO-Spezialist:innen zusammen, die die Keyword-Analysen durchführen, die Perfomance der einzelnen Beiträge überwachen und dafür sorgen, dass die Blogartikel auch gefunden werden.

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Content Writer:innen sollten in der Lage sein, Informationen in einer verständlichen und prägnanten Art und Weise darzustellen und das Sprachniveau der Zielgruppe entsprechend anzupassen. Ein erfolgreicher Content Writer schafft es, Inhalte zu produzieren, die informativ, unterhaltsam und ansprechend sind. Bei komplexen Themen, Dienstleistungen oder Produkten macht es Sinn, einen:eine Fachredakteur:in zu engagieren, der oder die über fundierte Kenntnisse des Themas verfügt. 

Aufgaben von Content Writern

  • Interviews führen
  • Recherchieren von Informationen und Themen
  • Informationen strukturiert aufbereiten und in zielgruppengerechter Sprache wiedergeben
  • Suchmaschinenoptimierte Texterstellung (SEO-Texte)
  • Blogartikel optimieren 
  • Bilder und Texte in CMS (zum Beispiel WordPress) einpflegen

Typische Content-Formate

  • Corporate-Blogs (B2B oder B2C)
  • Ratgeber-Artikel
  • Interviews
  • Podcasts
  • You-Tube.Videos
  • Social-Media-Postings
  • Infografiken

 

 Was macht einen guten Content Writer aus?

Recherche-Genie

Solide SEO-Skills

Kenntnisse der gängigen CMS

Gespür für Themen und Trends

Und was machen die ganzen Texter:innen?

Klar: Der Preis alleine ist noch lange kein Qualitätsgarant. Wenn ich für KOI Content Freelance-Texter:innen oder Copywriter anfrage, achte ich auf folgende Faktoren:

Eigene Website: Ein eigener Webauftritt sagt extrem viel über den Stil eines Freelancers aus. Du bist auf der Suche nach einem:einer SEO-Texter:in? Den oder die solltest du über Google finden – denn wer sich mit Suchmaschinenoptimierung auskennt, wird hoffentlich auch mit der eigenen Website ganz oben ranken.

Portfolio und Referenzen: Deine Texterin hat keine Website? Dann lass dir das Portfolio zeigen und stell Fragen zu den einzelnen Projekten. Idealerweise gibt es Kundenstimmen und Testimonials von Kund:innen, mit denen dein Texter bereits gearbeitet hat.

Bezahlter (!) Probetext: Es gibt weder eine Website noch Referenzen oder ein Portfolio? Dann beauftrage doch einfach einen Probetext, um dir einen Eindruck über die Qualitäten zu verschaffen. Natürlich musst du diesen Text bezahlen, logisch. Bedenke aber, dass ein Probetext nicht immer Sinn macht: Handelt es sich etwa um ein umfangreiches Copywriting-Projekt, muss der Copywriter sich erst aufwändig in deine Zielgruppe und dein Unternehmen einarbeiten. Ein Probetext rechtfertigt diesen Aufwand meist nicht. Blogartikel eignen sich schon eher für einen Probetext, aber auch hier sollte der:die Content-Redakteurin ein ordentliches Briefing von dir erhalten bzw. bereits existierende Blogartikel, an denen er oder sie sich orientieren kann.

Fazit: Copy für die Conversion, Content für Google?

Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Gerade im Content Marketing ist es schwierig, Copy und Content haarscharf zu trennen. Denn: Auch Blogartikel sind in der Lage, Leser:innen zu Kund:innen zu konvertieren – ist der Autor oder die Autorin nun ein:e Copywriter:in oder Content Redakteur:in? Am Ende des Tages wahrscheinlich doch einfach die eierlegende Wollmilchsau. 😉

Soll ich mit meinen eierlegenden Wollmilch-Kois deinen Content produzieren? Dann lass uns mal kennenlernen! 

 

Eierlegende Wollmilchsäue gesucht?